SPD-Ortsverein Gebhardshagen -                 Calbecht - Engerode
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Quelle: Salzgitter-Zeitung vom 25.11.2024 von Jörg Kleinert


SPD kürt Kandidatin: Kreiser tritt wieder für Bundestag an
85 von 121 Delegierten des Wahlkreises 49 votieren für die 53-Jährige. Die Abgeordnete setzt auf einen Wahlkampf von Tür zu Tür.
Lebenstedt Der Applaus im Anschluss an ihre Bewerbungsrede deutete es bereits an: Der war nämlich lang anhaltend und lautstark. Dunja Kreiser hatte offenbar den Nerv der meisten der 121 SPD-Delegierten des Wahlkreises 49 (Wolfenbüttel, Salzgitter und Nordkreis Goslar) getroffen, die Samstagmittag im Lebenstedter Hotel am See ihre Kandidatin oder ihren Kandidaten für die Bundestagswahl am 23. Februar kürten.
Kurzum: Die nackten Zahlen nach der Auszählung der Stimmzettel unterstrichen dieses „Vorvotum“ mit den Händen. Die 53-jährige Evesserin, die für die Sozialdemokraten 2021 erstmals in den Bundestag eingezogen war, setzte sich mit 85 zu 33 Stimmen gegen Michael Letter durch. Drei Delegierte hatten sich der Stimme enthalten. „Kurz und knackig“ werde der Wahlkampf, der laut Dunja Kreiser „von Tür zu Tür“ geführt werden muss. „Ich bin zwar Langstreckenläuferin, aber ich kann auch Sprint. Das persönliche Gespräch wird es bringen.“
Die 53-Jährige betonte kurz nach ihrer Wahl, dass sie den Delegierten im Saal mit ihren Worten offenbar verständlich verdeutlicht habe, „wofür ich stehe und für was ich eintreten will“. Sie habe bereits 2021 gesagt, dass sie nicht nur für eine Legislatur antreten wolle. Und sie sei überzeugt, dass sie den Wahlkreis für ihre Partei erneut direkt gewinnen könne.
Zwei Kontrahenten kennt Dunja Kreiser bereits. Für die Grünen tritt Lena Krause an, die CDU geht mit Reza Asghari ins Rennen. „Wir werden Herrn Asghari hinter uns lassen“, rief Dunja Kreiser den Delegierten zu. Und dafür gab es, wie sollte es auch anders sein, tosenden Applaus.
Michael Letter war bei seinem 23-minütiger Parforceritt durch die kommunal-, bundes- und weltpolitischen Themen von sozialem Wohnungsbau bis zum Ukraine-Krieg eher ein Mann der leisen Töne, aber auch einer mit klaren Standpunkten, während Dunja Kreiser in ihrer energisch-wahlkämpferischen Rede zwischen VW-Krise, US-Wahl und Steuerpolitik schon mal vom Manuskript abwich.
Die insgesamt harmonische Stimmung unter den Delegierten der drei Unterbezirke drohte nur an einer Stelle zu kippen. Nämlich als das jüngste Wolfenbütteler Stadtratsmitglied Tom Bartholomäus Letters Bewerbungsrede als „zu oberflächlich“ bezeichnete und am Saal-Mikrofon betonte: „Ich würde mich klar für Dunja aussprechen.“ Vor allem aus der Ecke der Salzgitteraner Delegierten erntete Bartholomäus dafür heftigen verbalen Gegenwind. Minuten später und nach der Wahl Kreisers gab’s den Schulterschluss. Letter gratulierte Kreiser kurz und machte dann die Bühne für die frisch gewählte Bundestagskandidatin frei. „Packen wir es gemeinsam an“, rief Dunja Kreiser den Delegierten zu und eröffnete damit den SPD-Wahlkampf.